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Nebenjobkönige verstecken sich hinter ihren Bauern

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LOKALES                                                              FOTO: Eduard Weigert     DATUM: 1.8.13 CSU-Landtagskandidat Michael Brückner
Müssen ausgerechnet wir Nürnberger in Negativrankings immer ganz oben auftauchen? Erst schaffte es unsere Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl (CSU) auf einen Spitzenplatz bei den im Reichstag sitzenden Topverdienern. Jetzt rangiert ihr Nürnberger Parteifreund Michael Brückner bei den Nebenjobbern im bayerischen Landtag ganz vorne.

Laut Abgeordnetenwatch bekommt er zu den 7642 Euro monatlich für seine Abgeordnetentätigkeit mindestens eine Million Euro pro Jahr durch seinen Job als Gemüsebauer im Knoblauchsland. Abgeordnetenwatch beruft sich dabei auf die mittlerweile veröffentlichungspflichtigen Angaben zu Nebeneinkünften.

Dass Politiker Nebeneinkünfte veröffentlichen, bedeutet aber nicht, dass wir uns jedes Mal echauffieren müssen. Im Gegensatz zu manchem, der anstatt im Parlament zu sitzen, lieber lukrative Vorträge hält oder sich durch Aufsichtsratsposten in Abhängigkeiten begibt, bringt der Fall Brückner eher die Ankläger in Misskredit. Die Veröffentlichungspflicht bezieht sich nämlich auf Umsätze. Das mag bei einer Verwaltungsratstätigkeit egal sein. In einem Gemüsebaubetrieb stimmen Einnahmen und Gewinn jedoch nicht annähernd überein. Da fallen eben auch jede Menge Kosten (Energie, Löhne, Saatgut, Dünger…) an. Im Durchschnitt bleiben nur etwa 20 Prozent des Umsatzes als Gewinn übrig.

Ich bin sehr für Transparanz. In diesem Fall sind die Vorwürfe jedoch derart leicht zu widerlegen, dass es der Sache eher schadet. Dabei ist das gerade bei Landwirten auftauchende Problem längst bekannt. Bereits im vergangenen Jahr hat sich der Landwirt und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger darüber aufgeregt, dass er seine Ausgaben nicht von den Einkünften abziehen darf. Trotzdem schaffen es die angeblich reichen MdL-Bauern jetzt wieder in die Negativlisten. Möglicherweise steckt da auch Kalkül dahinter. Kratze ich am Image von Abgeordnetenwatch, dann werden die eigentlichen Großverdiener in Zukunft vielleicht eher in Ruhe gelassen.


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